Paukenröhrchen beidseitig

5. OP

Diagnose: Paukenerguss beidseitig

Therapie: Parazentese

Ambulante OP am 06.02.2004

Ort: Uni-Klinik Eppendorf  -  HNO-Klinik

www.uke.de



Am 06.02.2004 war es soweit:

Die erste Röhrchen-OP stand an.

Das war auch bitter nötig. Lukas hatte beidseitige Paukenergüsse und wir konnten uns fast nur noch schreiend mit ihm verständigen.

Das war für ihn, sowie für uns und unsere Stimmbänder ganz schön anstrengend und nervenaufreibend.


Wir hatten uns gegen die Dauerröhrchen entschieden, da es hieß, sie müssten irgendwann evtl. gezogen werden. Und die Vorstellung gefiel mir nicht allzu sehr.

Wir hatten damals auch die irrige Hoffnung, dass es mit dieser OP mit dem "Pauken-Erguss-Problem" vorbei wäre.


Wir fanden uns morgens in der HNO im UKE-Klinikum ein.

Lukas sollte den "Sch...-Egal-Saft" und das "Zauberpflaster" bekommen.

Die wollte er beide nicht. Die Schwester war leider auch nicht sehr geduldig oder einfühlsam, so dass wir nach der "Schrei-Klebe-Aktion" des Pflasters Lukas den Saft dann lieber selber gegeben haben.

Er muss wohl gewusst haben, dass ihm das Ganze nicht gefallen wird.   :-(

 

Später wurde Lukas dann mit seinem Bett abgeholt und meine Mutter und ich sind mit ihm im Fahrstuhl mit zu den OP-Räumen gefahren.

Das bekannt, gefürchtete Gefühl des "Abgeben-und-Vertrauen-Müssens" trat ab da mal wieder mit voller Stärke ein.

 

Ich habe die ganze Zeit versucht, Lukas abzulenken und bei Laune zu halten. Aber dieses Mal hat es nicht funktioniert.

Als ich mich von ihm verabschieden musste, hat er sich wie ein Äffchen an mich geklammert und ließ mich nicht los. Ich musste mich mit all meiner Kraft von ihm lösen und bin schnell vom Bett zurück getreten. Das hat Lukas aber nicht daran gehindert, ca. 1,5 m vom Bett in meinen Arm zu springen und sich erneut an mir fest zu klammern.

Als ich mich dann endlich unter großem Geschreie, Geheule und Verzweiflung allerseits von ihm lösen konnte, sind die Schwestern und Ärzte schnell mit Lukas in den OP und ich aus dem Haus geflüchtet.

Das war der schlimmste Moment aus allen bisherigen Krankenhausaufenthalten!!

Glaubt es oder nicht:

Aber ich habe mein Herz brechen gehört!


Nach ca. 2 Stunden Wartezeit hatte ich mein Äffchen wieder.

Lukas war erschöpft, durcheinander und dieses Erlebnis der "Übergabe" steckte uns allen in den Knochen.


Relativ schnell kam Lukas wieder zu sich und es ging ihm von Minute zu Minute besser. Er trank ziemlich schnell wieder und aß auch ein paar Gläschen Pfannkuchen mit Apfelmuß.


Zwei- oder dreimal kam eine Schwester um nach Lukas zu sehen.

Wir mussten noch auf den Arzt warten, um dann endlich nach Hause zu kommen.

Der ließ allerdings Stunden auf sich warten. Zum Schluß haben meine Mutter und ich uns dann abwechselnd auf dem Flur und vor dem Schwesternzimmer auf die Lauer gelegt und jeden auf den Arzt angesprochen.

 

Als dieser dann endlich kam, stellte er fest, was wir schon wußten.

Lukas ging es gut und er könne nach Hause.

Wir mussten nur noch den Zugang entfernen lassen und auf den Entlassungsbericht warten.

Die Schwester kam und entfernte den Verband, und mit großem Zureden und Ablenkungsmanöver konnte der Zugang entfernt werden.

 

Auf den Brief mussten wir dann noch einmal eine halbe Stunde warten und dann konnten wir endlich weg.


Die OP war gut verlaufen und das Ergebnis war toll. Die Röhrchen sollten allerdings nur ein halbes Jahr halten (halten normalerweise länger) , aber das wußten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Allerdings hat uns der Ablauf, die Betreuung und der Umgang mit kleinen Kindern überhaupt nicht gefallen und so fand die nächste OP im Marienkrankenhaus statt.